Die Fraktion hat einen Antrag eingebracht, dem Baumschutz in Ritterhude endlich Wirkung zu verschaffen. Derzeit wird dessen Einhaltung kaum kontrolliert und wenn Verstöße auffallen, dann ist das eher Zufall oder aufmerksamen Nachbarn zu verdanken. Das möchten wir ändern, denn Verstöße gegen die Baumschutz sind Schäden für uns alle.
Verbesserung des Baumschutzes in der Gemeinde
Betreff: Prüfung automatisierter Methoden zur Überwachung des Baumbestandes und zur konsequenten Umsetzung der Baumschutzsatzung
Antrag:
Die Verwaltung möge prüfen, welche Möglichkeiten bestehen, mit Hilfe automatisierter Methoden den Baumbestand der Gemeinde zu überwachen und Verstöße gegen die Baumschutzsatzung zu ahnden.
Begründung
Die Gemeinde hat eine gute und wichtige Baumschutzsatzung beschlossen. Diese bildet die Grundlage für den Schutz unseres wertvollen Baumbestandes. Bisher erfolgt die Kontrolle jedoch fast ausschließlich über Meldungen aufmerksamer Bürger*innen. Eine systematische Überwachung findet nicht statt, sodass Verstöße häufig gar nicht oder erst sehr spät festgestellt werden.
Gleichzeitig hat sich die Gemeinde das Ziel gesetzt, die Digitalisierung konsequent voranzutreiben. Hier bietet sich ein praxisnahes Anwendungsfeld: Durch moderne Technologien wie KI-gestützte Bildauswertung lassen sich Bäume zuverlässig identifizieren und Veränderungen automatisiert erfassen.
Folgende Möglichkeiten haben wir bereits recherchiert:
- In ArcGIS Pro steht ein Modell zur Verfügung, das mittels KI automatisch Bäume identifizieren kann (vgl. ArcGIS pretrained models).
- Grundlage dafür können amtliche Luftbilder (Orthophotos) sein, die in Niedersachsen inzwischen kostenfrei mit bis zu 0,2 m Auflösung verfügbar sind. Bäume sind damit sehr gut erkennbar.
- Darüber hinaus ist es möglich, Bilddaten vergangener Jahre zu analysieren und so ein Monitoring der Bestandsentwicklung aufzubauen.
Ein solches System würde es erlauben, den Baumbestand regelmäßig, flächendeckend und ressourcenschonend zu erfassen, ohne zusätzliche Personalressourcen zu binden.
Darüber hinaus gibt es weitere Gründe, die für ein solches Vorgehen sprechen:
Klimaschutz: Bäume sind unverzichtbar für CO₂-Bindung, Kühlung im Sommer und die Anpassung an den Klimawandel. Verstöße gegen die Satzung gefährden diese Funktionen unmittelbar.
Biodiversität: Bäume sind Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Ihre Erfassung unterstützt auch den Artenschutz.
Transparenz: Durch digitale Auswertungen können Ergebnisse öffentlich nachvollziehbar dargestellt werden – ein Gewinn für Bürger*innenbeteiligung.
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