Wärmeplanung Ritterhude – Was jetzt wichtig ist

Die Gemeinde Ritterhude hat ihre Wärmeplanung abgeschlossen. Das Ergebnis ist eindeutig: Ein einfaches „Weiter so“ wird es nicht geben können. Die Wärmewende ist auch bei uns vor Ort angekommen – und sie ist dringend notwendig, wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen.

Klimaneutralität bis 2035

Die Gemeinde hat sich mit ihrem Klimaschutzkonzept ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bereits im Jahr 2035 soll Ritterhude klimaneutral sein. Das ist eine große Herausforderung – aber auch eine enorme Chance, unsere Gemeinde fit für die Zukunft zu machen. Damit das gelingt, muss die Wärmewende konsequent umgesetzt werden. Heizungen, die noch jahrzehntelang CO₂ ausstoßen, passen nicht mehr zu diesem Weg.

Fernwärme nur in wenigen Bereichen möglich

Die Untersuchung zeigt: Nur in wenigen Gebieten Ritterhudes besteht eine realistische Chance auf einen Anschluss an Fernwärme. Doch selbst dort ist noch nichts sicher, da erst Investoren gefunden werden müssen. Für die allermeisten Haushalte bedeutet das: Sie müssen sich selbst um die Heizung der Zukunft kümmern.

Wärmepumpen sind die Lösung für die Mehrheit

Die gute Nachricht: Rund 65 Prozent der Häuser in Ritterhude können problemlos mit Wärmepumpen beheizt werden. Das betrifft alle Gebäude ab Effizienzklasse E. Für Häuser mit schlechterer Energieeffizienz empfehlen wir dringend eine Energieberatung. Fördermittel für Dämmung und moderne Heizungen stehen weiterhin zur Verfügung – wer jetzt handelt, kann investieren, bevor die Kosten in die Höhe schießen.

Kein Wasserstoff für Privathaushalte

Die Wärmeplanung stellt klar: Wasserstoff wird in Ritterhude nicht als Heizoption in den Netzen der Stadtwerke zur Verfügung stehen. Die wirtschaftliche Perspektive fehlt, und auch energiepolitisch ist Wasserstoff im Gebäudebereich keine tragfähige Lösung. Wasserstoff wird für Industrie und Spezialanwendungen gebraucht – nicht für den Kessel im Keller.

Die Kostenfalle Gas

Besonders deutlich wird eine Warnung: Der Gasverbrauch wird bis 2040 drastisch sinken – auf nur noch rund 11 Prozent. Das bedeutet: Immer weniger Kundinnen und Kunden müssen das Gasnetz finanzieren. Heute liegen die Netzentgelte bei rund 1,4 Cent pro Kilowattstunde. Wenn die Zahl der Nutzer*innen sinkt, könnten die Kosten bis 2040 auf über 13 Cent steigen. Zusammen mit CO₂-Abgaben und allgemeinen Preissteigerungen könnte Gasheizen dann über 30 Cent/kWh kosten.
👉 Wer jetzt nicht umsteigt, läuft direkt in eine Kostenfalle.

Verantwortung der Stadtwerke

An dieser Stelle sind die Stadtwerke in der Pflicht. Anstatt zu sugggerieren, dass das Gasnetzt aufrecht erhalten werden kann, müssen sie ihre Kundinnen und Kunden klar und ehrlich informieren, dass das Gasnetz in Zukunft nicht mehr weiterbetrieben werden kann. Nur so können Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig handeln und die Weichen für eine sichere, klimafreundliche und bezahlbare Wärmeversorgung stellen.

Die Position der GRÜNEN

Für uns GRÜNE ist klar: Klimaneutralität bis 2035 ist unser Auftrag. Wir müssen die Wärmewende konsequent vorantreiben – nicht nur, um die Lebensgrundlagen unserer Kinder und Enkel zu schützen, sondern auch, um unsere Gemeinde und unsere Wirtschaft zukunftsfähig zu machen.

Ein klimaneutrales Ritterhude bedeutet:

  • weniger Abhängigkeit von fossilen Energien,
  • stabile und berechenbare Heizkosten,
  • Investitionen in moderne Technologien,
  • und neue Chancen für unsere regionale Wirtschaft.

Fazit

Die Wärmeplanung zeigt: Es gibt keinen Grund zum Abwarten. Jetzt ist der Moment, um umzusteigen – auf Fernwärme wo es möglich ist, auf Wärmepumpen wo auf jeden Fall keine Fernwärme sein wird, bessere Dämmung, erneuerbare Energien. Jede Verzögerung kostet Geld, belastet das Klima und gefährdet unser gemeinsames Ziel der Klimaneutralität bis 2035.

Wir GRÜNE setzen uns im Rat dafür ein, dass die Wärmewende in Ritterhude gelingt. Damit wir eine lebenswerte Gemeinde bleiben – für uns heute und für die Generationen von morgen.

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