Seit Jahrhunderten wird in unserer Region zu Ostern ein großes Feuer abgebrannt (Brauchtum, seit 1651, gründet auf dem so genannten Judasfeuer) Zu diesen Dorffeuern treffen sich bis heute die Menschen, um zu feiern. Lassen wir mal die Hintergründe des Brauchtums außen vor, dann können wir feststellen, dass sich seit 1651 einiges verändert hat. Heute haben wir Autos, Flugzeuge, Internet, industrielle Landwirtschaft, wir haben Kühlschränke, shoppen online, sitzen den ganzen Tag…
Unsere Lebensweise heute hat mit der unserer Vorfahren so gut wie nichts mehr gemein, umso wichtiger sind Traditionen und Bräuche, um unsere gemeinsamen Wurzeln zu pflegen. Wir sollten unsere Vergangenheit nicht vergessen, aber unseren Kindern zuliebe müssen wir auch bei unseren Festen und Gebräuchen an die Zukunft denken. Ist es heute wirklich sinnvoll zum Spaß Unmengen von CO2 in die Luft zu pusten und die Energie dieser riesigen Menge an Feuer ungenutzt in die Umwelt abzugeben, von den Vogelnestern, die in den Haufen angelegt werden oder den Tieren, die sich darunter verstecken ganz zu schweigen? Können wir den Brauch des Osterfeuers nicht nachhaltig und zukunftsfähig gestalten?
Wie wäre es mit einem Osterfest mit gewohntem Speis und Trank aber einer Lichtershow zur Unterhaltung oder einem Osterlaternenfest oder Oster-Bastelbasar oder einer Feuerschale statt einem Feuerinferno? Was ist uns wichtiger: unsere Vergangenheit oder die Zukunft? Vielleicht wäre es endlich Zeit beides in Einklang zu bringen und unsere Bräuche ins 21. Jahrhundert zu holen und nachhaltig zu gestalten. Das kann eine Chance sein, neue Wege aufzeigen und Spaß machen, denn quatschen, essen und trinken kann man ja immer noch und die Geselligkeit und die Gemeinschaft ist doch viel wichtiger als das Feuer, oder?
